St. Galler Nachrichten – Wenn der wald zu rau ist …
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In der zweiten Augustwoche startet das neue Angebot der Spielgruppe Bärehüsli. Die Spielplatz-Spielgruppe ist ein Kompromiss zwischen den bisherigen Angeboten und würdigt die Möglichkeiten des öffentlichen Spielplatzes.
Der öffentliche Spielplatz Gossau war bisher nur ein Schönwetterangebot, auch seine Öffnungszeiten von den Frühlingsferien bis Ende Oktober, entsprachen dieser Ausrichtung. Doch ab diesem Sommer wird der Spielplatz jeden Donnerstagmorgen für eine gleichnamige Spielgruppe ganzjährig geöffnet haben. Angeboten wird die neue Spielgruppe vom Bärehüsli – jeweils zwei Leiterinnen werden sie betreuen. Eine davon ist Bettina Weibel, welche die neuartige Gruppe gemeinsam mit dem «Elternverein öffentlicher Spielplatz Gossau » ermöglichte. «Die Eltern des Vereins wohnen im Einzugsgebiet unserer Spielgruppe, deshalb decken sich unsere Interessen an die Nutzung des Platzes.» Bettina Weibel habe die Idee für diese Spielgruppe schon vor zwei Jahren in den Elternverein getragen, damals sei der Spielplatz aber gerade noch im Umbruch gewesen. Doch nachdem der Spielplatz sein Angebot letztes Jahr mit einer neuen Seilbahnanlage und dieses Jahr mit einer neuen Kletteranlage verstärkt habe, sei der richtige Moment gewesen, die Spielgruppe zu lancieren.
Innen- wie Aussenspielgruppe
Bisher bietet das Bärehüsli eine reine Innen- und eine Waldspielgruppe an. «Nun wollten wir ein Angebot dazwischen finden, denn viele Eltern stehen dem Wald skeptisch gegenüber – gerade im Winter oder bei starkem Wind. Trotzdem wünschen sie sich, dass ihre Kinder Zeit im Freien verbringen können.» Auch würden im Wald gewisse Möglichkeiten für kreatives Werken fehlen, viele Eltern jedoch erwarten, dass ihre Kinder im Hinblick auf die gestiegenen Anforderungen im Kindergarten schon eine gewisse Bastelroutine besitzen. Dafür biete sich der Spielplatz mit seinen Tischen im Freien an, erklärt Bettina Weibel. «Und die Kinder, die nicht durchgehend im Freien sein wollen, können sich auf dem Spielplatz flexibel unter die Unterstände, in die Tunnel und ‚Hüsli‘ zurückziehen», ergänzt sie. Der Spielplatz biete also Vorteile der Innen- wie der Aussenspielgruppe.
Spielplatz für die Sinne
Bleibt nur die Frage, ob ein Spielplatz mit seinen vorgegebenen Gerätschaften, die Kinder nicht genau in der Kreativität einengt, mit der sie im Wald ihre eigenen Spielwelten kreieren können? «Der freie Spielplatz bietet sehr viel mehr als statische Spielgeräte, im Winter können die Kinder beispielsweise auch Schlitteln. Die Sinnesbedürfnisse der Kinder werden vom freien Spielplatz einwandfrei zufrieden gestellt», entgegnet Weibel. Schon die Hälfte der Mindestteilnehmerzahl von zehn Kindern sei für die Spielgruppe angemeldet. Diese wird vorerst ab 13. August lediglich am Donnerstagmorgen stattfinden. Bei grösserem Interesse mache man sich aber gerne Gedanken, das Angebot auf andere Tage auszudehnen, so die Spielgruppenleiterin.
Quelle St. Galler Nachrichten vom  10.3.2015